Sonntag, 16. März 2025

Emotionen als Weg zur Regulation

Warum Katzen ihre Emotionen nicht unterdrücken – und warum wir es auch nicht tun sollten

Hast du schon einmal beobachtet, wie offen Katzen ihre Emotionen zeigen? Sie verstecken sich, wenn sie Angst haben. Sie schnurren, wenn sie sich wohl und sicher fühlen. Und wenn sie gestresst sind, zuckt ihr Schwanz oder sie gehen auf Distanz.

Und wir?

❌ Oft unterdrücken wir unsere Emotionen, um "funktionstüchtig" zu bleiben.
❌ Wir bleiben in Situationen, die sich unsicher anfühlen, weil wir denken, "es gehört sich so".
❌ Wir lächeln, obwohl unser Körper uns längst etwas anderes signalisiert.

Unser Nervensystem braucht Authentizität und die Erlaubnis, Emotionen zu spüren und auszudrücken. Katzen zeigen uns, dass es in Ordnung ist, Angst zu haben, Ruhe zu brauchen oder sich zu freuen – und das auch zu kommunizieren.

Warum unterdrücken wir unsere Emotionen?

Katzen folgen ihrer Natur: Sie verstecken sich bei Angst, zeigen Entspannung mit Schnurren und Unmut durch Weggehen – ohne sich zu fragen, ob das "angemessen" ist.

Wir Menschen hingegen haben oft gelernt:

🔹 „Sei nicht so empfindlich.“ Schon früh bekommen wir beigebracht, Emotionen zu kontrollieren, statt sie einfach zuzulassen.
🔹 „Reiß dich zusammen.“ In vielen Lebensbereichen gilt es als Zeichen von Stärke, Gefühle nicht zu zeigen.
🔹 „Sei höflich.“ Oft passen wir uns an, um nicht negativ aufzufallen oder andere nicht zu belasten.

Doch Emotionen lassen sich nicht einfach "wegdenken". Sie suchen sich andere Wege, wenn wir sie nicht ausdrücken – oft über unseren Körper.

Wie unterdrückte Emotionen unser Nervensystem belasten

Wenn wir Gefühle nicht ausdrücken, sondern unterdrücken, speichert unser Körper diese Anspannung:

Verspannungen: Muskelverhärtungen, insbesondere im Nacken, Schultern und Kiefer.
Unruhe: Innerliche Rastlosigkeit oder das Gefühl, nie richtig entspannen zu können.
Erschöpfung: Unterdrückte Emotionen können auf Dauer unser Energiesystem belasten.

Doch was passiert, wenn wir stattdessen lernen, Emotionen bewusst wahrzunehmen und zu regulieren?

Embodied Change: Emotionen als natürlichen Fluss erleben

Katzen zeigen uns, dass Emotionen einfach kommen und gehen dürfen. Sie kämpfen nicht gegen ihre Gefühle an, sondern lassen sie zu und regulieren sich auf natürliche Weise. Auch wir können lernen, Gefühle nicht als Bedrohung zu sehen, sondern als Teil unserer natürlichen Regulation.

🌀 Embodiment-Übung: Emotionen im Körper zulassen

1️⃣ Setze dich in eine bequeme Position und schließe die Augen.
2️⃣ Atme tief ein und aus. Spüre in deinen Körper: Gibt es einen Bereich, in dem du Anspannung oder Druck fühlst?
3️⃣ Nimm die Emotion wahr, ohne sie zu bewerten. Wo im Körper zeigt sie sich?
4️⃣ Stelle dir vor, dass du sie mit deinem Atem sanft umhüllst und ihr erlaubst, einfach da zu sein.
5️⃣ Falls dir danach ist, bewege deinen Körper intuitiv: Strecken, sanftes Schütteln oder ein tiefer Seufzer helfen, Emotionen zu lösen. 

Katzen zeigen uns, dass Emotionen nichts sind, wofür man sich schämen muss. Sie nehmen sich den Raum, zu fühlen, was gerade da ist – ohne es zu unterdrücken oder zu analysieren. Wenn wir lernen, unsere eigenen Emotionen bewusster wahrzunehmen, schenken wir unserem Nervensystem echte Erholung und Balance.

Frage für dich: Wann hast du das letzte Mal eine Emotion voll und ganz zugelassen, ohne sie zu hinterfragen?


Wenn du noch nach ein paar Impulse suchst, die dir genau dabei helfen können, diesen Weg zu gehen, dann lade dir meinen Mini-Guide herunter. 5 Wege, wie du dein Nervensystem stärken kannst.  Hier geht’s zum Mini-Guide!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Warum wir in Stressmomenten nicht klar denken können – und was du stattdessen brauchst

Kennst du das? Du steckst mitten in einem Konflikt, eine Entscheidung muss her, oder dein Kind weint – und du spürst, wie dein Kopf leer wi...