Sonntag, 6. April 2025

[Grounded] – Warum innere Sicherheit kein Luxus ist, sondern Grundlage

Als ich erfuhr, dass mein Teilzeitjob zwei Monate früher endet als geplant, saß ich auf meinem Sofa. 
Mein Herz schlug nicht schnell – es schlug schwer.
 
Ich hatte mir gewünscht, sanft in die volle Selbstständigkeit zu gehen, mit etwas zeitlichem Puffer, einem inneren wie äußeren Übergangsraum. 
Stattdessen saß ich dort mit dem Wissen: Ab Juli muss es tragen. Alles.

Und obwohl mein Kopf begann, To-do-Listen zu schreiben, Termine zu sortieren, Möglichkeiten zu prüfen – meldete sich mein Körper zuerst.

Er wurde eng.
Meine Schultern hart.
Mein Atem flach. 
Mein Nervensystem war komplett aus dem Takt und vor Druck weinte ich heftig.

Ich war wieder einmal nicht grounded.


Was bedeutet innere Sicherheit wirklich?

Wir sprechen so oft über Resilienz, Klarheit, Selbstvertrauen.
Aber was passiert, wenn plötzlich wirklich etwas wackelt?
Dann zeigt sich: Stabilität ist nicht im Außen. Nicht in Plänen, nicht in Zahlen, nicht in perfekten Abläufen.
Stabilität beginnt dort, wo wir uns selbst halten können.

Und genau das ist es, was ich in den letzten Jahren – und in diesen Tagen besonders – immer tiefer verstehen und verkörpern darf: 

Innere Sicherheit entsteht nicht aus Kontrolle. Sondern aus Verbundenheit.
 

[Grounded] – warum dieser Name in Klammern steht

Als ich diesen Kurs geplant habe, wollte ich ihm nicht einfach einen schönen Titel geben.
Ich wollte einen Raum schaffen.
Einen Halt. Eine Klammer. Etwas, das nicht drückt – sondern trägt.

Die Klammern [ ] stehen für mich symbolisch für:

  • einen geschützten Raum

  • eine Einladung, dazwischen du selbst zu sein

  • ein Halten – ohne zu festzuhalten

[Grounded] ist mehr als ein Audiokurs. Es ist ein kleiner, geerdeter Raum, in dem du spüren darfst:
Ich bin da. Ich darf hier sein. Ich muss nichts leisten, um gehalten zu werden.


Warum ich diesen Kurs jetzt brauche – und du vielleicht auch

In uns allen gibt es ein Bedürfnis nach Ankommen. Nach innerer Ruhe. Nach einem Boden unter den Füßen, selbst wenn draußen gerade alles in Bewegung ist.

Dieser Kurs entstand aus dem Wunsch, nicht nur zu funktionieren, sondern mich selbst wieder als Wesen mit Rhythmus, Tiefe, Atem wahrzunehmen.

Vielleicht spürst du auch gerade, dass du nicht noch mehr wissen willst – sondern endlich wieder fühlen.
Nicht schneller – sondern tiefer.
Nicht weiter – sondern mehr bei dir.


[Grounded] ist da – wenn du bereit bist, dich zu spüren

Wenn du dich danach sehnst, in deinem eigenen Körper wieder Heimat zu finden, dann begleite ich dich gern.
[Grounded] ist ein begleiteter Audiokurs in drei Modulen. Sanft. Klar. In deinem Tempo.

Er ist mein Beitrag zu einer Welt, in der innere Sicherheit nicht die Ausnahme ist, sondern ein gelebtes Fundament.

→ Hier geht es zur Kursseite

Ich freue mich, wenn du dabei bist!

Alles Liebe,
Katja



Donnerstag, 3. April 2025

Grounded - warum dein Nervensystem Orientierung braucht und nicht Leistung

Es war einer dieser Tage.Zu viele Reize, zu viele Stimmen, zu viele Entscheidungen. Ich war "draußen" unterwegs – Beobachtungen, Gespräche, Eindrücke, Mails mit überrumpelnden Nachrichten. Und plötzlich merkte ich: Ich bin nicht mehr richtig bei mir.

Ich funktionierte noch – aber ich spürte MICH nicht mehr.

Früher hätte ich das nicht mal bemerkt. Da wäre ich einfach durchmarschiert. Ein bisschen schneller vielleicht, ein bisschen härter.
Heute weiß ich: Mein Nervensystem sendet mir gerade ein Signal.
Es sagt: "Ich finde den Weg gerade nicht mehr."

HEUTE erinnere ich mich.
Dass mein Nervensystem Orientierung braucht, um sich sicher zu fühlen. Nicht Pläne, nicht To-dos. Sondern echte, verkörperte Orientierung.

Ein kleiner Anker reicht: 
- ein bewusster Atemzug, 
- ein inneres „Stopp“ 
- eine Hand auf dem Brustbein.
Und dann langsam zurück zu mir.

Ich stelle mir manchmal vor, mein inneres System ist wie ein innerer Kompass.
Und der braucht keine Karte mit 1000 Optionen, sondern eine klare Richtung.
„Hier bist du. Und von hier aus kannst du weitergehen.“

In solchen Momenten wünsche ich mir, dass ich das schon viel früher gewusst hätte. Dass wir das alle lernen dürfen.
Nicht perfekt zu funktionieren. Sondern gut für uns zu sorgen.

Und genau deshalb habe ich [Grounded] aufgenommen – mein Audiokurs für mehr innere Sicherheit, Orientierung und Selbstanbindung.
Eine kleine, ruhige Reise zurück zu dir selbst.
Weil du nicht erst „fertig“ oder „klar“ sein musst. Du darfst jetzt losgehen.
Wenn du Teil von [Grounded] werden möchtest, dann melde dich gern zum Newsletter an. Dort erfährst du den aktuellen Stand und bekommst als erstes Zugang zum Kurs, der Ende April startet.

Kleine Übung für dich:
Schau dich um dich herum um. Beschreibe innerlich, was du sehen, hören, riechen, fühlen kannst. Komm im Hier und Jetzt an. Vor allem dann, wenn um dich herum alles eine Spur zu schnell geht!
Vielleicht magst du eine Hand irgendwo auf deinen Körper legen und spüren, wie sie sich dort anfühlt und wie es sich unter deiner Hand anfühlt.

Hab eine wundervolle Restwoche!
Liebe Grüße, 
Deine Katja

Donnerstag, 27. März 2025

Monatsreflexion März '25– Kleine Schritte, große Wirkung

Ab jetzt neu: Deine monatliche Kolumne für Reflexion, Wachstum & nervensystemfreundliches Vorankommen


Mein März

Der März war intensiv. So vieles ist gewachsen, wurde angestoßen, gedacht, gefühlt und umgesetzt. Und obwohl ich manchmal kaum hinterherkam mit all den inneren und äußeren Bewegungen, spüre ich gerade: Es waren genau die richtigen Schritte – in genau meinem Tempo.

Ich schwankte zwischen tiefem Flow und dem Gefühl, aufgerieben zu sein – zwischen Anstellung, Freiberuflichkeit, familiären Herausforderungen und meinem eigenen Prozess.

Und doch: Ich konnte in mir etwas ganz Neues erkennen.
Auf die Frage, ob bei mir alles ok ist, antwortete ich kürzlich zum ersten Mal mit einem inneren Lächeln:
„Mir geht es wirklich gut. Das heißt nicht, dass alles super ist. Es heißt, dass ich an mir selbst immer klarer sehen kann: Mein Weg wächst. Mein Coachingansatz wirkt – bei mir selbst zuerst.
Und auch wenn es sich oft wirbelig anfühlt, gelingt es mir immer öfter, mitzutanzen, statt umgeweht zu werden."

Was mich im März besonders auf Kurs gehalten hat, war dieser Satz:

„Komm immer wieder zurück zu dir und schaffe dir Orientierung – dann findest du die Sicherheit, die dein Nervensystem braucht.“

Er hat mir geholfen, mitten im Sturm stehen zu bleiben, still zu werden, aus meinen Geschichten auszusteigen und einfach nur wahrzunehmen und anzunehmen was ist.


Der März in Bewegung – Meilensteine & Mini-Schritte

Es ist gerade mal etwas über einen Monat her, seit ich die Entscheidung getroffen habe, ab Sommer wieder komplett selbstständig mit meinem Traumbusiness zu arbeiten. Und seitdem ist so viel passiert! Es fühlt sich an, als hätte sich in mir ein Scheunentor geöffnet – und alles, was lange in mir gegärt hat, durfte hinausströmen. Ideen, Klarheit, Angebote. Alles fällt Schritt für Schritt an seinen Platz.

📌 Das ist im März entstanden:

  • Ich habe die wichtigsten Elemente meines Coachings geklärt.

  • Mein Audiokurs [Grounded] wurde geplant und aufgenommen.

  • Ich habe mich in ein Automatisierungstool eingearbeitet.

  • Mein erster Insta-Post zur Sichtbarkeit ging online.

  • Newsletter & Freebie sind gestartet.

  • Es gibt einen konkreten Plan für Angebote bis Ende des Jahres.

  • Ich habe an meinem Businessplan geschrieben & meine Werte formuliert.

  • Erste Coaching-Anfragen kamen – Prozesse wurden geklärt.

  • Neue Verträge sind entstanden.

  • Steueraufgaben sind in Bearbeitung.

Diese Schritte waren nicht einfach To-dos – sie waren Schritte in ein neues Selbstverständnis als Unternehmerin.
(Da darf ich mich noch etwas dran gewöhnen 😁)



Ausblick auf den April – leise Vorfreude & Klarheit

Bevor der März endet, darf ich noch drei Tage mit der wunderbaren Henrike Wachsmuth verbringen – bei ihrer Thai-Yoga-Ausbildung.
Dort begegne ich dem Nervensystem nicht nur innerlich, sondern auch körperlich und im achtsamen Kontakt. (Bald mehr dazu!)

Der April wird aufregend:
🌱 Ich gebe ein Seminar bei Pädalogik Berlin zum Thema „Von der Ohnmacht in die Handlungsfähigkeit“. (Es gibt noch freie Plätze!)
🌸 Osterzeit bedeutet: Pause, Natur, Familie, Thai-Yoga üben – und Tapetenwechsel.
🧠 Ich lerne weiter – Technik, Launch, Verkaufstext & innere Balance.
🎧 Und dann: Ende April erscheint mein Audiokurs [Grounded] – endlich!

Wenn du dich jetzt schon dafür vormerken willst, trag dich gern in den Newsletter ein – oder schreib mir direkt.

Und: Im April erscheint natürlich auch die nächste Monatsreflexion!


Du möchtest tiefer einsteigen?

Wenn du spürst, dass du nicht mehr nur „durchwurschteln“ willst, sondern lernen möchtest, wie du dir selbst Orientierung, Halt und Sicherheit gibst – dann begleite ich dich gern.

In meinem Mentoring arbeiten wir nicht nur an deinen Fragen – wir schauen regelmäßig gemeinsam auf deinen Weg, damit du ihn nicht aus dem Blick verlierst.

📌 [Hier geht’s zum Mentoring]



Reflexionsfragen für dich

Nimm dir gern einen ruhigen Moment und spür auch in deinen März hinein:

  • Was hat dich getragen, bewegt oder herausgefordert?

  • Welche kleinen oder großen Dinge hast du umgesetzt, erkannt oder bewusst gelassen?

  • Gab es Momente, in denen du bei dir selbst angekommen bist?

Und mit Blick auf den April:

  • Was wünschst du dir – für deinen Alltag, dein Nervensystem, deine Haltung?

  • Gibt es ein Wort, ein Bild oder eine Geste, die deinen neuen Monat begleiten darf?

Ich freue mich, von dir zu hören

Wenn du mir schreiben magst, antworte mir gern – ich lese deine Zeilen mit offenem Herzen und ganz bestimmt bekommst du von mir Antwort.

Mit Liebe,
Katja

Samstag, 22. März 2025

Was, wenn du längst die bist, die du sein willst?

Es gibt in mir diese tiefe Sehnsucht. 
Nach einem Leben, das ganz und gar mir entspricht. Nicht dem, was man von mir erwartet. Nicht dem, was sich richtig anhört – sondern dem, was sich richtig anfühlt.

Ich glaube nicht, dass ich erst jemand Besonderes werden muss, um dieses Leben zu leben.
Denn tief in mir – da bin ich es schon.

Da ist dieser Wesenskern, klar und kraftvoll, wenn auch oft noch unter einer Kruste von all dem, was sich im Laufe des Lebens darübergelegt hat:

• Schutzstrategien, die mir einst dienten
• Emotionen, die nie ganz gefühlt werden durften
• Glaubenssätze, die mehr über andere sagen als über mich
• Masken, die ich aufgesetzt habe, um dazuzugehören

Es hat gedauert, bis ich beginnen konnte, diese Schichten zu sehen. Bis ich mir erlaubt habe, mich selbst darin wiederzuentdecken.
Nicht mit Druck, sondern mit liebevoller Neugier. Nicht mit der Absicht, mich neu zu erfinden – sondern um mich zu erinnern.

Was ich heute weiß:
Ich darf mich selbst kennenlernen.
Ich darf mir vertrauen, anstatt im Außen nach Bestätigung zu suchen.
Ich darf mein Leben in eine Richtung lenken, die wirklich mir entspricht.
Ich darf lernen, meine Bedürfnisse zu spüren und ernst zu nehmen.
Meine Wahrheit zu leben, auch wenn sie nicht jedem gefällt.
Und ich darf erkennen:
Es ist nicht egoistisch, wenn ich zuerst mich selbst stärke – es ist die Grundlage für alles andere.

Ich schreibe das nicht, weil ich „fertig“ bin.
Sondern weil ich mitten auf dem Weg bin. Und vielleicht bist du das auch.
Vielleicht braucht es keine riesigen Schritte.
Sondern nur den einen Gedanken:
Was, wenn ich längst genug bin – genau so wie ich bin?

Spürst du gerade etwas in dir beim Lesen?
Dann nimm dir einen Moment und schreib es dir auf. Vielleicht ist das der erste Schritt zu dir selbst.
Willst du dich auf deinen Weg machen?
Dann trag dich in meinen Newsletter ein – dort teile ich ehrliche Gedanken und Impulse, die dich begleiten können.

Ich freue mich auf dich! 💛

Freitag, 21. März 2025

Das Window of Tolerance und die Illusion der Selbstüberwindung

Wie lange habe ich gedacht, ich sollte einfach nur disziplinierter sein? Ich glaubte, ich wäre einfach nicht willensstark genug.

Dies sind nur weitere Missverständnisse (Bezug zum letzten Beitrag) in unserer modernen Gesellschaft. Die Idee, dass wir unsere Resilienz stärken würden, indem wir möglichst oft aus unserer Komfortzone herauskommen. Wir bräuchten einfach nur mehr Disziplin und müssten unseren inneren Schweinehund mal so richtig überwinden. Und wenn ich das jetzt mal auf die Themen der letzten Wochen beziehe, wir sollten körperliche Grundbedürfnisse möglichst lang aufschieben können oder ignorieren. Viele Menschen glauben, dass Fasten, weniger Schlaf oder das bewusste Zurückhalten von Bedürfnissen dazu beitragen kann, das eigene Nervensystem widerstandsfähiger zu machen. 

Doch das Gegenteil ist der Fall.

Unsere Resilienz wächst nicht dadurch, dass wir unser Nervensystem zusätzlich stressen. Tatsächlich kann eine gezielte Erweiterung des Window of Tolerance – also des Bereichs, in dem wir uns sicher und reguliert fühlen – nur dann stattfinden, wenn wir unser Nervensystem stabilisieren.

Das Problem: Die meisten Menschen verbringen ihr Leben nicht innerhalb dieses sicheren Bereichs, sondern befinden sich oft im Überforderungs- oder Unterforderungsmodus. Statt unser Nervensystem zu trainieren, wachsen wir in der Regel nur in unserer Erschöpfung.

Der erste Schritt: Regulation statt Selbstüberwindung

Bevor wir daran denken können, unsere Resilienz gezielt auszubauen, müssen wir unser Nervensystem regelmäßig in einen Zustand innerhalb des Toleranzfensters bringen. Das bedeutet, dass wir lernen, unsere Grundbedürfnisse zu respektieren, anstatt sie bewusst zu ignorieren.

Die verbreitete Vorstellung, dass wir durch Selbstüberwindung und Disziplin unsere Widerstandsfähigkeit stärken, ignoriert eine fundamentale Wahrheit:

Ein Nervensystem, das sich bereits in einem Stressmodus befindet, kann durch zusätzlichen Stress nicht wachsen – es wird geschwächt.

Was wirklich hilft:

  • z.B. regelmäßige Regulation durch Entschleunigung, Pausen, Bewegung und bewusste Erholung.
  • Gesunde Routinen, die Sicherheit signalisieren.
  • Ein achtsamer Umgang mit körperlichen Bedürfnissen, bevor Herausforderungen angegangen werden.

Wie unser Nervensystem wirklich lernt, widerstandsfähiger zu werden

Resilienz entsteht nicht durch permanente Belastung, sondern durch einen zyklischen Wechsel zwischen Aktivierung und Erholung. Unser Nervensystem wächst am besten, wenn wir es aus einem regulierten Zustand heraus sanft herausfordern, anstatt es in permanentem Stress zu halten.

Indem wir unser Nervensystem stabilisieren und lernen, unsere Grundbedürfnisse zu achten, schaffen wir die Basis für eine echte Erweiterung unseres Toleranzfensters. Dies ermöglicht uns, langfristig mehr Belastung auszuhalten – aber auf eine gesunde, nachhaltige Weise.

Fazit: Der erste Schritt zu echter Resilienz ist nicht Selbstüberwindung, sondern Regulation. Statt uns bewusstem Stress auszusetzen, müssen wir lernen, unser Nervensystem in seiner Regulation zu unterstützen und von dort aus unser Toleranzfenster behutsam zu erweitern.

 

 

Interessiert dich dieses Thema und möchtest du regelmäßig über individuelle Informationen zum Nervensystem, zu Resilienz, Embodiment und Traume bekommen? Dann melde dich super gern bei meinem Newsletter an!

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Dienstag, 18. März 2025

Warum unser Nervensystem anders als das einer Katze funktioniert

In den letzten Beiträgen ging es um meine Erkenntnisse zu unserem Nervensystem und was wir uns von unseren tierischen Mitbewohnern vielleicht öfter mal abschauen können. Und das bleibt und behält seine Bedeutsamkeit. In diesem Artikel gehen wir einen Schritt weiter und schauen uns an, was unser Nervensystem aber zusätzlich braucht und warum wir nicht immer so handeln können und sollten, wie eine Katze auf ihre Bedürfnisse achtet.

Katzen sind faszinierende Wesen, die uns in ihrer natürlichen Selbstregulation inspirieren. Doch es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen uns und ihnen: Wir sind soziale Wesen. Während Katzen eher Einzelgänger sind, brauchen Menschen die Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Unser Gehirn ist darauf ausgelegt, soziale Bindungen zu suchen, Anerkennung zu erfahren und uns in Gemeinschaften einzufügen.

Das bedeutet, dass ein rein einzelgängerisches Verhalten für uns nicht gesund wäre. Während es für unser Nervensystem essenziell ist, unsere Bedürfnisse ernst zu nehmen und zu regulieren, brauchen wir gleichzeitig soziale Verbindungen, um uns sicher zu fühlen. Das richtige Maß zwischen Selbstfürsorge und sozialer Eingebundenheit ist der Schlüssel.

Unterschiedliche Gehirnstrukturen: Warum wir soziale Wesen sind

Unser Großhirn, insbesondere der präfrontale Kortex, unterscheidet sich erheblich von dem einer Katze. Während Katzen instinktiv und primär über ihr limbisches System agieren, sind Menschen in der Lage, soziale Dynamiken zu analysieren, sich in andere hineinzuversetzen und langfristige Bindungen aufzubauen. Dies macht uns zu Gruppentieren, für die Zugehörigkeit ein essenzielles psychisches Grundbedürfnis darstellt.

Während Katzen durch Unabhängigkeit überleben, gedeihen wir durch Kooperation. Unser Nervensystem fühlt sich sicherer, wenn wir uns in einer Gemeinschaft verankert wissen. Daher fällt es uns schwerer als Katzen, immer nur nach unseren eigenen Bedürfnissen zu handeln – wir berücksichtigen automatisch unser Umfeld.

Warum Selbstfürsorge nicht bedeutet, sich von der Gesellschaft abzukapseln

Selbstfürsorge wird oft mit Selbstisolation verwechselt. Doch gerade weil wir soziale Wesen sind, bedeutet gesunde Selbstfürsorge nicht, sich von anderen zu entfernen, sondern ein Gleichgewicht zwischen Nähe und Autonomie zu finden.

  • Zu viel Anpassung: Wer ständig nur Rücksicht nimmt und sich selbst vernachlässigt, gefährdet sein Wohlbefinden.
  • Zu viel Rückzug: Wer sich vollständig von sozialen Kontakten abkapselt, verliert die emotionale Stabilität, die Beziehungen bieten.

Der Schlüssel liegt darin, sowohl unsere eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen als auch unsere sozialen Verflechtungen bewusst zu gestalten. Wir können von Katzen lernen, klare Grenzen zu setzen – doch wir dürfen nicht vergessen, dass für uns Menschen auch Verbundenheit essenziell ist.

Fazit: Wir können von Katzen viel über Selbstregulation lernen, doch unser Nervensystem verlangt nach einem Gleichgewicht zwischen Unabhängigkeit und sozialer Eingebundenheit. Eine gesunde Balance zwischen Individualität und Zugehörigkeit ist der Schlüssel zu einem stabilen, regulierten Nervensystem.



Sonntag, 16. März 2025

Emotionen als Weg zur Regulation

Warum Katzen ihre Emotionen nicht unterdrücken – und warum wir es auch nicht tun sollten

Hast du schon einmal beobachtet, wie offen Katzen ihre Emotionen zeigen? Sie verstecken sich, wenn sie Angst haben. Sie schnurren, wenn sie sich wohl und sicher fühlen. Und wenn sie gestresst sind, zuckt ihr Schwanz oder sie gehen auf Distanz.

Und wir?

❌ Oft unterdrücken wir unsere Emotionen, um "funktionstüchtig" zu bleiben.
❌ Wir bleiben in Situationen, die sich unsicher anfühlen, weil wir denken, "es gehört sich so".
❌ Wir lächeln, obwohl unser Körper uns längst etwas anderes signalisiert.

Unser Nervensystem braucht Authentizität und die Erlaubnis, Emotionen zu spüren und auszudrücken. Katzen zeigen uns, dass es in Ordnung ist, Angst zu haben, Ruhe zu brauchen oder sich zu freuen – und das auch zu kommunizieren.

Warum unterdrücken wir unsere Emotionen?

Katzen folgen ihrer Natur: Sie verstecken sich bei Angst, zeigen Entspannung mit Schnurren und Unmut durch Weggehen – ohne sich zu fragen, ob das "angemessen" ist.

Wir Menschen hingegen haben oft gelernt:

🔹 „Sei nicht so empfindlich.“ Schon früh bekommen wir beigebracht, Emotionen zu kontrollieren, statt sie einfach zuzulassen.
🔹 „Reiß dich zusammen.“ In vielen Lebensbereichen gilt es als Zeichen von Stärke, Gefühle nicht zu zeigen.
🔹 „Sei höflich.“ Oft passen wir uns an, um nicht negativ aufzufallen oder andere nicht zu belasten.

Doch Emotionen lassen sich nicht einfach "wegdenken". Sie suchen sich andere Wege, wenn wir sie nicht ausdrücken – oft über unseren Körper.

Wie unterdrückte Emotionen unser Nervensystem belasten

Wenn wir Gefühle nicht ausdrücken, sondern unterdrücken, speichert unser Körper diese Anspannung:

Verspannungen: Muskelverhärtungen, insbesondere im Nacken, Schultern und Kiefer.
Unruhe: Innerliche Rastlosigkeit oder das Gefühl, nie richtig entspannen zu können.
Erschöpfung: Unterdrückte Emotionen können auf Dauer unser Energiesystem belasten.

Doch was passiert, wenn wir stattdessen lernen, Emotionen bewusst wahrzunehmen und zu regulieren?

Embodied Change: Emotionen als natürlichen Fluss erleben

Katzen zeigen uns, dass Emotionen einfach kommen und gehen dürfen. Sie kämpfen nicht gegen ihre Gefühle an, sondern lassen sie zu und regulieren sich auf natürliche Weise. Auch wir können lernen, Gefühle nicht als Bedrohung zu sehen, sondern als Teil unserer natürlichen Regulation.

🌀 Embodiment-Übung: Emotionen im Körper zulassen

1️⃣ Setze dich in eine bequeme Position und schließe die Augen.
2️⃣ Atme tief ein und aus. Spüre in deinen Körper: Gibt es einen Bereich, in dem du Anspannung oder Druck fühlst?
3️⃣ Nimm die Emotion wahr, ohne sie zu bewerten. Wo im Körper zeigt sie sich?
4️⃣ Stelle dir vor, dass du sie mit deinem Atem sanft umhüllst und ihr erlaubst, einfach da zu sein.
5️⃣ Falls dir danach ist, bewege deinen Körper intuitiv: Strecken, sanftes Schütteln oder ein tiefer Seufzer helfen, Emotionen zu lösen. 

Katzen zeigen uns, dass Emotionen nichts sind, wofür man sich schämen muss. Sie nehmen sich den Raum, zu fühlen, was gerade da ist – ohne es zu unterdrücken oder zu analysieren. Wenn wir lernen, unsere eigenen Emotionen bewusster wahrzunehmen, schenken wir unserem Nervensystem echte Erholung und Balance.

Frage für dich: Wann hast du das letzte Mal eine Emotion voll und ganz zugelassen, ohne sie zu hinterfragen?


Wenn du noch nach ein paar Impulse suchst, die dir genau dabei helfen können, diesen Weg zu gehen, dann lade dir meinen Mini-Guide herunter. 5 Wege, wie du dein Nervensystem stärken kannst.  Hier geht’s zum Mini-Guide!

[Grounded] – Warum innere Sicherheit kein Luxus ist, sondern Grundlage

Als ich erfuhr, dass mein Teilzeitjob zwei Monate früher endet als geplant, saß ich auf meinem Sofa.  Mein Herz schlug nicht schnell – es s...